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Nick Jones <[log in to unmask]>
Date:
Thu, 4 Mar 2004 23:25:00 -0500
Content-Type:
text/plain
Parts/Attachments:
text/plain (38 lines)
Short bio of this composer, with contact info, at
http://composers21.com/compdocs/rihmw.htm.  It lists <Das Lesen der
Schrift> as being composed in 2001-02.

Publisher Universal Edition,
http://www.uemusic.at/truman/en_templates/paste.php3?template=werkinfo&werk=10481#,
describes it as 4 pieces for orchestra, totaling 17 minutes.  Premiered
by Nagano in Berlin in March '02.  The site also has this brief interview
with the composer about the piece.  Can anyone translate?

   Ruckt die Musiksprache des <Requiems> durch das Dazwischentreten
   eines zeitgenossischen Komponisten nicht zwangslaufig in historische
   Ferne?

   Nein.  Es ist, als wurden in eine gotische Grabkapelle vier
   monochrome Tafeln oder, etwas farbenfroher, vier Gro?formate
   von Anselm Kiefer gehangt.  In Kiefers Baseler Ausstellung, die
   momentan in der Fondation Beyeler zu beschauen und zu bestaunen
   ist, hatte ich ubrigens entscheidende Ideen und Eingebungen fur
   das vorliegende Werk.  Die Ur-Idee zu diesem Werk liegt weit
   zuruck: Das Lesen der Schrift meint da einen Entzifferungsvorgang,
   das Nach-und-nach-Gewahrwerden eines durch Zeichen verklausulierten
   Textzusammenhanges.  Auch ein Bild fur das Entziffern musikalischen
   Textes kann damit gemeint sein.

   Ich begann aus dem Murmeln des Zweifels Stillestucke zu formen,
   buk Brocken aus Innehalten und Verschweigen und fand Wege ins
   Unwegsame, Schritt fur Schritt die innere Bewegung eines
   Trauerprozesses nicht abzubilden, wohl aber abzutasten.  Dadurch
   aber: abzuformen.  Die vier Stucke sind selbstverstandlich eine
   fur sich stehende, vierteilige Komposition.  Sie bleibt nicht
   gebunden an dieses eine Wagnis, das gro?artige Brahms-Requiem
   in seinem Innern beantworten und befragen zu durfen.


Nick Jones,
Atlanta, Ga.

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